Keine Vision?
Diese 3 Stolpersteine könnten schuld sein.

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Findest du keine Vision für deine Zukunft? Dann könnte es daran liegen, dass du dich zu schnell selbst zensierst. Visionen brauchen Begeisterung statt Realismus. Wenn du anfängst mit deiner Vision für dein Leben, für deine berufliche Zukunft oder ein bestimmtes Projekt zu arbeiten, ist es sehr hilfreich, wenn der reality check erst einmal ausbleibt. Allerdings ist das gar nicht so leicht. Es gibt nämlich verschiedene Stolpersteine, die dich bei der Arbeit mit deiner Vision behindern können. Welche das sind und wie du mit diesen umgehen kannst, zeige ich dir in diesem Text. 

Dein Innen bestimmt dein Außen

Jeder Mensch nimmt die Welt auf seine ganz eigene subjektive Weise wahr. Auch wenn wir das immer wieder glauben: Eine allgemeingültige Wahrheit gibt es nicht. Vielmehr erzählen wir uns alle eine eigene Geschichte, die zu der eigenen Wirklichkeit von jeder*m von uns wird. Diese individuellen Geschichten haben Macht. Sie haben Macht, weil sie Einfluss auf deine Gefühle und letztlich auf deine Handlungen nehmen. Das bedeutet deine Überzeugungen entscheiden auch darüber welche Zukunft du dir vorstellen kannst oder eben auch nicht und genau das ist der springende Punkt für die Arbeit mit deiner Vision.

Wenn du keine Vision findest beschäftige dich mit deinem Unterbewusstsein

„Das Leben von dem wir alle träumen, ist gar nicht so weit weg. Tatsächlich liegt es in diesem Augenblick direkt vor unseren Füßen.“ Lars Amend

Das Leben von dem du träumst ist jetzt schon da. Eine schöne Vorstellung, oder? Aber warum kannst du es dann nicht sehen, hören, fühlen? Dein Unterbewusstsein spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidene Rolle.

Die meisten unserer inneren Überzeugungen sind in unserem Unterbewusstsein abgespeichert. Hinzu kommt, dass wir täglich nur 5% unserer Handlungen bewusst steuern, der Rest läuft automatisch ab. Das bedeutet wenn das Unterbewusstsein im Grunde macht was es will und dabei evtl. noch auf hinderliche Gedanken zurückgreift, erklärt es sich fast von selbst, dass das Unheil seinen Lauf nimmt, oder?

3  Player, die die Arbeit mit deiner Vision behindern können

1. Negative Glaubenssätze

Jeder Mensch hat bestimmte Glaubens- oder Überzeugungssysteme, die eng mit den persönlichen Werten verknüpft sind. Diese Glaubenssätze sind Ausdruck dessen, was wir über uns, die Realität und die Welt denken. Diese Sätze bilden einen unterbewussten Referenzrahmen, der dir hilft Situationen und neue Erfahrungen zu beurteilen.

Und dieser Referenzrahmen setzt sich aus all dem zusammen, was wir irgendwann angefangen haben über uns und bestimmte Menschen, Situationen, Zusammenhänge zu glauben. Glaubenssätze sind in der Regel in einer sehr frühen Lebensphase entstanden. Bzw. die Sätze, die sich in jungen Jahren eingeprägt haben, sind tief im Unterbewusstsein verankert.

Glaubenssätze müssen keinesfalls immer negativ sein. Vielmehr waren die allermeisten von ihnen zu einer bestimmten Zeit in unserem Leben für etwas hilfreich. Aber es kann sein, dass sie jetzt nicht mehr hilfreich, sondern vielleicht inzwischen sogar hinderlich geworden sind. 

Das Gute daran ist: Du kannst deine Glaubenssätze ändern! Der erste große Schritt ist es die eigenen inneren Überzeugungen aus dem Keller des Unterbewusstseins zu holen und dir über deine inneren Überzeugungen bewusst zu werden. Wie du konkret mit deinen Glaubenssätzen arbeiten kannst, erfährst du nächste Woche im kh magazin.

2. Destruktive innere Anteile

Der Kommunikationspsychologe Friedmann Schulz von Thun hat gesagt: Alle Menschen leben mit einer „inneren Pluralität“. D.h. zu einem bestimmten Thema oder in einer bestimmten Situation hören wir in uns unterschiedliche „Stimmen“. Diese inneren Anteile sind in der Regel dadurch geprägt, dass sie unterschiedlicher Meinung sind, alle durcheinander „sprechen“ und dabei unterschiedlich laut bzw. dominant auftreten. Du kennst diese innere Pluralität sicher, wenn du dir bei einem Thema nicht klar bist und totales Chaos und Durcheinander im Kopf erlebst.

Wichtig: bei dieser Vielzahl an inneren Stimmen handelt es sich keineswegs um eine „psychische Störung“, sondern um einen völlig normalen seelischen Zustand. Trotzdem kann diese Vielfalt an inneren Stimmen lästig und verwirrend sein. 

Was beutetet das jetzt für die Arbeit mit deiner Vision? Nutze diese Vielfalt und höre vor allem jeder einzelnen Stimme genau zu! Das hört sich im ersten Moment vielleicht komisch an ist aber eine wahnsinnig hilfreiche Methode, um Ordnung in dein Kopf-Chaos zu bringen.

So kannst du lernen wiederkehrende Befürchtungen bewusst zu hinterfragen und leiseren Mutmachern mehr Raum zu geben. Wenn alle Stimmen gehört und ernst genommen werden, entsteht Ruhe im Kopf und es fällt vielen Menschen leichter zu sehen, was sie wirklich wollen. Ich verwende diese kraftvolle Methode häufig in meinen Coachings.


3. Erwartungen von Außen

Kennst du das auch, dass du bei Entscheidungen sofort denkst: Was sagt wohl XY dazu? Wie wird sie reagieren? Wird er mein Verhalten gut finden oder sich über mich lustig machen? Solche Gedanken entstehen, wenn du dir über Erwartungshaltungen oder Reaktionen von anderen den Kopf zerbrichst. Sind diese Gedanken sehr dominant oder kommen immer wieder können sie deine Handlungen nachhaltig beeinflussen: Aus deinen Gedanken entstehen Gefühle und diese Gefühle beeinflussen deine Handlungen. 

Warum ist das hinderlich für deine Arbeit mit deiner Vision? Weil dieser ständige Blick nach außen dich von dem ablenkt was du wirklich möchtest. Anstatt genau hinzuhorchen was deine persönlichen Träume und Wünsche sind, läufst du Gefahr dich durch die vermeintliche Erwartungshaltung von anderen Menschen von deinem eigenen Weg abbringen zu lassen. 

Du kannst immer deine Sicht auf die Welt verändern

Alle drei Punkte sind richtige Schwergewichte und dafür verantwortlich wie du die Welt siehst. Aber das Gute daran ist: Du kannst deine Sicht auf die Welt jederzeit ändern. 

Dazu ist der erste wichtige Schritt alles was du über dich und die Welt denkst vom Unterbewusstsein in dein Bewusstsein zu holen. Es geht darum zunächst einmal wahrzunehmen, wie du mit dir sprichst und deine Gedanken wirklich zu hören. Mehr brauchst du zunächst nicht tun. Wenn du das schaffst hast du die Voraussetzung dafür geschaffen, überhaupt mit deinen Glaubenssätzen, inneren Anteilen und Erwartungen weiterarbeiten zu können.

Wünscht du dir Unterstützung?

Wenn du dir mehr Informationen zum Thema „Arbeit mit Glaubenssätzen, inneren Anteilen und Erwartungen von Außen“ wünscht, schau regelmäßig im kh Magazin vorbei. In den kommenden Wochen gibt es hier einiges zu diesen Themen. 

Ich weiß aber auch wie schwer und herausfordernd diese Arbeit sein kann. Aber wenn du bis hierher gelesen hast, bin ich fest davon überzeugt, dass es dir an Motivation diese Arbeit anzugehen nicht mangelt. Hab Geduld mit dir. Alles kommt zu seiner Zeit und nicht vergessen: Du kannst immer deine Sicht auf die Welt verändern!

Es gibt unterschiedliche Wege an deinen Glaubenssätzen und mit deinen inneren Anteilen zu arbeiten. In meinen 1:1 Coachings arbeite ich mit individuell auf dich abgestimmten Methoden und Ansätzen. Wenn du noch Fragen hast oder dir Unterstützung in Form eines Coachings wünscht buche dir einen Termin für ein kostenfreies und unverbindliches Vorgespräch.

Photo by Sylas Boesten on Unsplash

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