Wann wird es Zeit für Veränderung?
4 Aspekte, die du beachten solltest.

Lesezeit ca. 5 Minuten

„Zwischen zu früh und zu spät liegt immer nur ein Augenblick.“ Franz Werfel

Vielleicht bist du unzufrieden mit deinem Job, findest zu wenig Zeit für die Dinge, die dir wichtig sind oder fragst dich im Allgemeinen, ob du etwas verändern solltest? Kenn ich! Aber wie können wir wissen, wann die Zeit für Veränderung gekommen ist? Gibt es Aspekte, die uns helfen diese Frage zu beantworten? Ich denke schon. Um vier von diesen Aspekten geht es in diesem Artikel.  

Du hast EIN Leben, deshalb sollte du es so leben, wie du möchtest!

Manchmal tun wir so, als hätten wir unendlich viel Zeit, oder? Wir leben vor uns hin, mal mehr mal weniger zufrieden, aber weil der große Knall ausbleibt, machen wir weiter wie gehabt. Zumindest habe ich das lange so gemacht und das ist ganz sicher kein nachahmenswertes Beispiel. 

Es gibt den schönen Spruch: Dein zweites Leben beginnt, wenn du verstehst, dass du nur eins hast. Aber wenn man in der Rush-Hour des Lebens steckt, dann ist es nicht immer leicht die notwendige Achtsamkeit aufzubringen, die es erfordert dies auch wirklich zu erkennen und zu leben.

Es gibt so viel zu tun und so viele Möglichkeiten. So viele Dinge, die gleichzeitig um Aufmerksamkeit buhlen: Der Job und die Karriere, die Partnerschaft evtl. Familie und Kinder, die Wohnsituation, Freund*innen, soziale Events, Urlaube. Die Liste ist lang. Und wenn alles nach unserer Aufmerksamkeit ruft, ist es ganz besonders schwer herauszufinden was man wirklich SELBST will. Das erfordert mehr als ein paar rasche Gedanken. Es erfordert ein Innehalten und eine Innenschau auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Die Gefahr, hier die nötige Ruhe zu verpassen ist groß.

Veränderung beginnt in der Achtsamkeit dir selbst gegenüber

Viele Menschen fühlen sich regelrecht überfordert von einem MEHR an Angeboten und Möglichkeiten. Diese „laute Welt“ und alle mit ihr verbundenen inneren Zweifel und Unsicherheiten machen es uns doppelt schwer zu erkennen, wann und wie eine Veränderung für uns ganz persönlich notwendig ist. Wann sind es unsere Wünsche und Träume, wann die der anderen?  Und wie kann ich das eine vom anderen unterscheiden? Es ist nicht immer leicht das zu erkennen, aber die Suche nach einer Antwort lohnt sich

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Veränderung gekommen?

Woran merkst du , ob es wirklich Zeit für eine Veränderung in deinem Leben ist? Woran machst du fest, ob dein Job dich nicht mehr erfüllt oder ob ein Aspekt deines Privatlebens, vielleicht eine Partnerschaft, eine Freundschaft oder eine grundsätzliche Lebenseinstellung nach Veränderung ruft? Es gibt vier Aspekte auf die du deine Aufmerksamkeit richten kannst, um dir die Frage: Brauche, bzw. wünsche ich mir eine Veränderung zu beantworten. 

1. Schau hin statt weg!

Wenn du merkst, dass du darüber nachzudenkst, ob du vielleicht etwas verändern solltest, dann verwerfe diesen Gedanken nicht wieder sofort, nur weil du vielleicht nicht auf Anhieb eine Antwort auf deine Frage hast.

Nicht jeder Impuls von „Ich will das nicht mehr“ ist richtig und muss verfolgt werden. Aber wenn der Gedanke mit dem Wunsch nach Veränderung sich einschleicht und vielleicht auch mehr als 1x auftaucht, dann tue dir selbst den Gefallen und schaue genauer hin. Gehe nicht über deine Gedanken und Gefühle hinweg

Denn oft ist es doch so: Wir haben einen anstrengenden Tag, sitzen abends völlig erschöpft in unserer Wohnung, schimpfen über diesen oder jenen Teil unseres Lebens und am nächsten Morgen stehen wir auf und machen einfach so weiter. Und im Laufe des Tages stellt sich das Gefühl der Unzufriedenheit wieder ein, mal mehr mal weniger. Aber es ist da – latent. Mir ging es lange so. Und in der retrospektive weiß ich, dass ein Großteil meines Dilemmas war, dass ich keinen guten Weg für mich gefunden habe, mich mit meinen eigenen Gedanken und Gefühlen zu auseinanderzusetzen. Immer wieder darüber hinwegzusehen, war die einfachste Lösung aber im Nachhinein auch die Schlechteste

1. wichtiger Aspekt: Wenn dich etwas stört, irritiert oder unzufrieden macht dann werde dir bewusst:

  1. Was genau irritiert/stört mich?
  2. Was genau denke ich?
  3. Welches Gefühl löst die Situation in mir aus?

Reflexion, am besten auch schriftlich ist hier ein einfacher und sehr effektiver Weg, um besser zu umreißen worum es dir genau geht. Wenn du an dieser Stelle alleine nicht weiterkommst, dann hole dir Unterstützung, z.B. durch ein Coaching. Nur du weißt, wann der Zeitpunkt ist genauer hinzuschauen aber du musst deswegen nicht alles alleine lösen!

2. Verstehe, dass dein Gehirn Gewohnheiten liebt

Veränderung ist so ziemlich das genau Gegenteil von Gewohnheit. Wenn du dich jetzt also fragst, ob es bei dir Zeit für eine Veränderung wird, dann mach dir bewusst: Dein Gehirn liebt Gewohnheiten und Kontinuität. D.h. alles was potentielle Veränderung verursacht, wird grundsätzlich erst einmal skeptisch beäugt. Warum? Gewohnheit spart Energie. Das Gehirn muss nicht jedes Mal wieder neu anfangen zu überlegen, tue ich dies oder tue ich jenes. „Gewohnheiten sind kleine Süchte“, sagt Wolfram Schultz, Professor für Neurowissenschaften an der University of Cambridge in einem Zeit Interview. „Der Trick ist, dass das Gehirn das, was es kennt, irgendwann verstärkt: Es schüttet Botenstoffe aus, durch die wir uns besonders wohlfühlen. […] In ihrer Gleichförmigkeit verleiht uns die Gewohnheit Stabilität. Das Gefühl von Sicherheit. (1)  

Ich finde diesen Aspekt über die Funktion des Gehirns unglaublich wichtig zu kennen, weil er enorm hilfreich dafür ist zu verstehen, warum Veränderung so schwer sein kann.

2. wichtiger Aspekt: Wenn du dich fragst: Ist es Zeit für eine Veränderung behalte diese Funktion deines Gehirns auf jeden Fall im Kopf. 

3. Entlarve deine Ausreden und Beschönigungen

Hast du gute Gründe deine Situation nicht zu verändern oder sucht du nach Ausreden oder beschönigst vielleicht die Umstände? Beide Varianten kommen oft vor, um einen Veränderungsprozess (unbewusst) zu unterbinden.  

Kennst du das, du denkst über eine Veränderung nach aber sofort fallen dir viele Gründe ein, warum das doch keine Gute Idee ist? Häufig werden Ausreden oder Beschönigungen herangezogen und versperren uns so selbst den Weg aus der Situation heraus, die wir eigentlich gerne ändern würden. Das passiert natürlich in den wenigsten Fällen bewusst, sondern vielmehr unbewusst. Was wir machen ist nichts anderes, als uns eine Geschichte zu erzählen, aus welchem Grund eine Veränderung gerade nicht möglich ist.

Typische Ausreden sind z.B.: 

  1. Es ist der falsche Zeitpunkt.
  2. Erst muss noch XY passieren.
  3. Jetzt ist es zu spät.
  4. Ich bin zu alt. Ich bin zu jung. Ich bin zu wenig qualifiziert usw.

Typische Beschönigungen sind z.B.:

  1. Relativierungen, wie z.B. „Eigentlich läuft es gar nicht soooo.“ schlecht.
  2. Wenn-dann Aussagen, „Wenn erst einmal XY dann.“
  3. Innere Antreiber, wie z.B. „Reiß dich zusammen.“, „Die anderen machen das auch/ auch nicht.“
  4. Allgemeine Überzeugungen, wie z.B. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“

Wenn solche Ausreden oder Beschönigungen auftauchen, dann ist Selbstreflexion in Kombination mit Ehrlichkeit gefragt. 

Selbstrefelxion, weil du natürlich erst einmal überhaupt wahrnehmen musst, welche Geschichte du dir erzählst. Und Ehrlichkeit, weil du Ausreden und Beschönigungen nur entlarven kannst, wenn du dir gegenüber ehrlich bist.

3. wichtiger Aspekt: Wenn du über Veränderungen nachdenkst, sei besonders aufmerksam, ob in deinen Überlegungen Ausreden oder Beschönigen eine Rolle spielen. Nicht jede Ausrede, ist wirklich nur eine Ausrede und nicht jede Beschönigung ist am Ende schlecht und falsch. Worum es geht, ist dir bewusst zu machen, welche Geschichte du dir erzählst. Um in weiten Schritt dann auch bewusst entscheiden zu können: Ist diese Geschichte wirklich wahr? 

4. Vertraue deinem Bauchgefühl 

Es wird ja immer wieder gesagt: Vertraue bei Entscheidungen auf dein Bauchgefühl. Und das gilt auch für Veränderungen, die natürlich mit Entscheidungen einhergehen. Aber ich finde, dass ist einer dieser Sätze, die leichter gesagt als getan sind.

Warum überhaupt Bauchgefühl? Mit deinem Bauchgefühl ist eigentlich deine Intuition gemeint. „Als Intuition wird ein Teil unseres Unterbewusstseins verstanden, der uns Gedanken und Gefühle vermittelt, die nicht rational begründbar sind. Intuition basiert auf Erlerntem, Erlebtem und Erfahrungen. All das fügt sich zu spontanen Eingebungen zusammen, die wir manchmal bewusst oder – sehr viel öfter – unbewusst haben.“ (2)

Bei dem was wir als Bauchgefühl bezeichnen handelt es sich um somatische Marker, also körperliche Empfindungen, die dir sagen: Finde ich gut oder finde ich nicht gut. Das betrifft also nicht zwingender Weise nur eine Bauchempfindung, sondern du kannst diese auch in anderen Körperbereichen spüren. 

Das kennst du bestimmt. Das mulmige Gefühl im Bauch vor einer Prüfung, den Kloß im Hals vor einem schwierigen Gespräch, den Magendruck bei einer Aufgabe, der du dich nicht gewachsen fühlst. All das sind somatische Marker, die dir jenseits deines Verstandes Auskunft darüber geben, wie es dir bei dem Gedanken an oder im Erleben einer Situation geht.

4. wichtiger Aspekt: Nicht alle Entscheidungen lassen sich alleine mit deinem Verstand und damit rein kognitiv (sinnvoll) erschließen. Deshalb ist es ein gutes Tool, bei einer Frage auf deinen Körper zu hören.

Beispiel: Du überlegst du, ob du weiter in deinem Job arbeiten möchtest? Dann schließe doch mal deine Augen, stell dir vor du kommst am nächsten Morgen zu deiner Arbeit, siehst deine Kolleg*innen usw. Du hältst die Augen geschlossen und gehst den Tag in Gedanken durch. Und während du das tust, spürst du in deinen Körper hinein. Was nimmst du wahr? Diese körperliche Wahrnehmung kann dir sehr viel Aufschluss über dein „Bauchgefühl“ geben. Und damit sehr hilfreich sein bei der Einschätzung: Wie wohl fühle ich mit dem Gedanken an deine Situation? Um dir dann im nächsten Schritt zu sagen, spricht das eher für oder gegen eine Veränderung. 

Gib nicht gleich auf, wenn dir das nicht auf Anhieb gelingt. Es fordert etwas Übung aber es lohnt sich. 

Buche dir jetzt dein Strategiegespräch

Eigentlich weißt du, dass du gerne etwas verändern würdest. Aber jetzt fragst du dich: Wo fange ich an? In deinem persönlichen Strategiegespräch nehmen wir uns Zeit in dein Thema einzusteigen und du bekommst von mir Coaching-Impulse für deine ersten Schritte Richtung Veränderung. 

Ich bin Kristina und als Coachin interessiert mich besonders die Frage: Wie kann es jeder und jedem Einzelnen gelingen, Veränderung im eigenen Leben achtsam und nachhaltig zu gestalten? V.a. weil es so schwer sein kann. Das habe ich selbst erlebt.

Als Coachin teile ich mit dir mein Wissen aus meiner ganz persönlichen Erfahrung aber natürlich auch meine Methoden- und Fachkompetenz als ausgebildete systemische Coachin und kreative Prozessbegleiterin. Damit du auf deinem Weg optimal unterstützt wirst. 

Probier es auch. Let´s change your world! Ich freue mich auf dich, Kristina 

Quellenangaben:

(1) https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/02/Psychologie-Gewohnheiten/seite-2?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

(2) https://www.sinnsucher.de/blog/intuition-wie-wir-lernen-besser-auf-unseren-bauch-zu-hoeren

Photo by Adam Neumann on Unsplash