Berufliche Neuorientierung: Daran erkennst du, dass es Zeit für Veränderung ist. 

Bist du genervt von deinem Job, ständig gestresst, gelangweilt, weil du dich nicht weiterentwickeln kannst? Oder fühlst du dich eigentlich wohl in deinem Arbeitsumfeld, aber es gibt die leiste Stimme in dir, die sagt: Da geht noch mehr? Womöglich gibt es auch eine sehr laute Stimme, die sagt: Ich hab keinen Bock mehr! Ich weiß nur leider nicht was ist will. Was es auch ist. Die Ausgangspunkte und Anzeichen für berufliche Neuorientierung können vielseitig sind. Dieser Artikel bietet dir einen Überblick und kann dir helfen einzuschätzen, ob bei dir die Zeichen auf „berufliche Neuorientierung“ stehen oder nicht. 

Arbeitszeit ist Lebenszeit – keine Leidenszeit

Ein Großteil unserer Lebenszeit verbringen wir mit Arbeit. In der Regel, weil wir dafür Geld bekommen, um den Rest unserer Lebenszeit zu finanzieren. Muss ja. Und genau mit dieser Haltung nimmt häufig das Drama seinen Lauf. Ja, auch wenn es für die meisten von uns notwendig ist zu arbeiten, um Geld zu verdienen, heißt das noch lange nicht, dass wir diese Zeit genervt, frustriert oder unbefriedigt verbringen müssen. Arbeitszeit ist schließlich Lebenszeit  und keine Leidenszeit.

Wir dürfen also Glaubenssätze und allgemeine Floskeln wie  z.B. „Arbeit muss weh tun, sonst ist es ja keine Arbeit“  über Bord werfen und anfangen selbst darüber nachzudenken, was wir brauchen, um besser arbeiten zu können. 

Darüber hinaus ist es aber auch wichtig zu sehen: Kein Job dieser Welt wird wahrscheinlich immer nur Spaß machen. Höhen und Tiefen gehören zum Leben und zum Arbeitsalltag dazu. Es muss also nichts Schlechtes bedeuten, wenn du mal denkst: Man, mein Job nervt mich! Das ist völlig normal. Worum es hier geht, ist die kurzfristige Krise von einer grundsätzlichen Unzufriedenheit zu unterscheiden. In diesem Artikel erfährst du 5  Anzeichen, die darauf hindeuten können, grundsätzlich über eine berufliche Neuorientierung nachzudenken. 

Berufliche Veränderung ist vielseitig

Das noch vorneweg: Wenn du bei dir Anzeichen erkennst, die auf eine berufliche Neuorientierung hindeuten, dann hab im Kopf, dass diese Veränderung vielseitig sein kann. Sie kann vom Kleinen bis ins Große reichen. Manchmal reichen Veränderungen in deinem beruflichen Alltag, damit du dich wieder wohler fühlst (Stichwort: Was brauche ich, um gut arbeiten zu können), vielleicht würde dir auch ein Rollenwechsel und damit verbundene Weiterentwicklung bei deinem jetzigen Arbeiter reichen, unter Umständen braucht es aber auch einen Arbeitgeberwechsel oder einen kompletten beruflichen Neustart. Was es auch ist, alles beginnt mit einem ersten Blick auf dich und deine Bedürfnisse, Wünsche und vor allem deine Ausgangssituation. 

Wenn du dir gerade die Frage stellst, ob sich deine berufliche Zukunft in eine andere Richtung entwickeln soll, können die folgenden Anzeichen dir helfen einzuschätzen, wie dringend dein Bedürfnis nach einer Veränderung wirklich ist. 

5 Anzeichen, dass du über eine berufliche Veränderung nachdenken könntest. 

Anzeichen Nr. 1 Unzufriedenheit im Job

Fühlen wir Unzufriedenheit im Job, können wir das meist gut benennen und spüren diese sehr deutlich. In diesem Fall merkst du: Du hast einen keine Lust auf deine Arbeit. Du sehnst den Freitagmittag herbei und verfluchst den Sonntagabend. Wenn morgen doch bloß nicht Montag wäre, kennst du solche Gedanken? Kennst du das Gefühl der Lustlosigkeit und vielleicht sogar Unzufriedenheit, wenn du an deinen Job denkst? Dann solltest du dieses Gefühl ernst nehmen und genauer hinschauen. 

Handelt es sich dabei nur um einen temporären Zustand und begleitet dich das Motivationstief schon eine Weile?

Bei akuten Frustrationen, weil die Chefin gerade nervt oder der Kollege Mist gebaut hat, ist es sicher nicht ratsam sofort das Handtuch zu werfen. Frust gehört zu jedem Arbeitsverhältnis dazu. Wir können nicht alle nonstop glücklich und zufrieden sein. Das ist, quatsch und absolut unrealistisch. Auf die Dauer kommt es an. 

Wenn du allerdings Unzufriedenheit im Job bei einem Großteil der täglichen Aufgaben verspürst, ist das auf jeden Fall ein Anlass genauer hinzuschauen! 

Kommen dann noch Gedanken hinzu, die den Sinn deiner Arbeit infrage stellen und/ oder du dich fragst, ob du den Job wirklich am richtigen Ort bist? Dann solltest du auf jeden Fall darüber nachdenken, ob dein derzeitiger Workspace, der richtige für dich ist. 

Anzeichen Nr. 2 Stress im Job – Du kannst nicht mehr abschalten

Dein Job ist zu deinem ständigen Begleiter geworden. Aber nicht auf eine gute Art und Weise, weil du es so wolltest. Nein, er hat sich in deinem Leben eingenistet wie ein unliebsamer Untermieter, der einfach nicht mehr verschwinden will. Die Arbeitsbelastung ist hoch, die Pausen und Auszeiten gering, das Arbeitsklima schlecht und das Gehalt auch? Es gibt viele Gründe, warum du dich durch deinen Job oder die Rahmenbedingungen gestresst fühlen kannst. 

Stress kann positiv sein und zu Höchstleistungen puschen und einen durchaus positiven Effekt auf unsere Arbeitsleistung und auch unser Leben haben. Aber permanent empfunden Stress macht auf Dauer krank.

Die große Gefahr: Viele Menschen sind so an den Umfang mit Stress (im Job) gewöhnt und funktionieren einwandfrei im täglichen Hamsterrad, dass sie gar nicht merken, dass bzw. wie schlecht es ihnen geht. Verschiedene Alarmsignale wie z.B. dauerhafte Müdigkeit, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Rückenschmerzen, Niedergeschlagenheit können dir helfen zu erkennen, dass du kontinuierlich über deine Grenzen gehst. Wichtig ist hier auch zu sehen: Sind die stressauslösenden Faktoren wirklich beruflicher Natur oder macht ein eher privates Thema (vielleicht auch unterschwellig) „Bauchschmerzen“. (Entwickelt sich eine Krankheitssymptomatik wie z.B. eine depressive Episode, solltest du dir unbedingt Unterstützung durch eine ausgebildete Psychotherapeutin suchen.)

Permanent empfundener Stress ist auf jeden Fall ein Indikator genauer hinzuschauen. Was genau stresst dich an deinem Job? Was könntest du im bestehenden Arbeitsverhältnis verändern, um den Stress zu mildern? Welche Veränderung bräuchtest du, um dich besser zu fühlen?

Anzeichen Nr. 3 Die berufliche Perspektive fehlt: Langeweile und Stillstand olé!

Dein Job fühlt sich an wie eine Dauerschleife des Testbildes zum Sendeschluss in den 1980er Jahren? Tausendmal gesehen und nichts Neues passiert. Es gibt einfach keine Herausforderung und keine neuen Impulse. Dabei würdest du so gerne etwas verändern und dich weiterentwickeln. Was dir fehlt, ist eine berufliche Perspektive und die Chance zu beruflicher und vielleicht auch persönlicher Weiterentwicklung

Nach dem Psychologen Hans Georg Häusel ein nicht ganz unbedeutender Zustand. Neben dem Bedürfnis nach Stabilität und Dominos beschreibt er das Bedürfnis nach Stimulanz als eines von drei Grundbedürfnissen. Damit ist der Wunsch nach Abenteuer, neuen, starken Gefühlen, Inspiration und Entwicklung umfasst. Bleibt dieses Bedürfnis unbefriedigt, kommt Langeweile und Frust auf. Lernen und geistige Entwicklung können hingegen zu Freude und Wohlbefinden führen. 

Würdest du dich gerne weiterentwickeln? Dann verfolge diesen Gedanken. Nicht immer ist diese Stimulanz notwendigerweise im beruflichen Umfeld nötig. Vielleicht „reicht“ es dir auch eine neue Erfahrung jenseits deines Jobs zu machen?  Das wichtigste ist: Wenn du gerne „mehr“ würdest, dann nimm dieses Bedürfnis ernst. 

Anzeichen Nr. 4 Du hörst eine leise Stimmte, die sagt: Da geht noch mehr.

Eigentlich fühlst du dich in deinem Job wohl. Die Rahmenbedingungen stimmen und es gibt diese Stimme, die sagt: Was willst du denn? Dir geht es gut. Du solltest zufrieden sein mit dem, was du hast. Und zeitgleich gibt es noch eine andere Stimmte, die sagt: Ja, ich bin zufrieden, aber vielleicht würde ich doch gerne noch mal etwas anderes ausprobieren. Einen anderen Weg einschlagen, eine andere Position einnehmen, mich weiterentwickeln. Oder vielleicht taucht sogar ein Wunsch oder Traum aus Kindheitstagen immer wieder auf und damit der verbundene Gedanke: Ja, eigentlich wollte ich schon immer mal… 

Es ist nichts Anmaßendes und „nimmersattes“ daran einen tollen Job zu haben und trotzdem über berufliche Veränderung nachzudenken. Niemand kann dir sagen, was wirklich zu dir passt, was du dir wirklich wünscht, außer du selbst. Es ist ok, die Fühler auszustrecken und vielleicht auch andere Wege zu gehen, selbst wenn man die tollsten Kolleg*innen und die beste Chefin der Welt hat. Auch hier gilt: Hörst du die leise Stimme? Dann schenke ihr Aufmerksamkeit. Du musst nicht von heute auf morgen dein Leben über den Haufen werfen und überstürzt deinen Job kündigen – auf gar keinen Fall. Aber tu dir selbst den Gefallen und nimm dich und deine Bedürfnisse ernst. So tust du nicht nur etwas für deine dauerhafte mentale Gesundheit, sondern bist auch noch ein gutes Vorbild für deine Mitmenschen. 

Anzeichen Nr. 5  Du hörst eine laute Stimme, die sagt: Ich will das nicht mehr! – Aber ich weiß auch nicht, was ich sonst tun soll. 

Vielleicht bist du dir auch schon sehr bewusst darüber, dass du deinen Job eigentlich nicht länger ausüben möchtest. Allerdings hast du keine Ahnung, was du stattdessen tun sollst. Ein sehr verbreitest Problem, das häufig dazu führt, dass Menschen doch nicht über eine sehr lange Zeit in einem grundsätzlich nicht gemochten Arbeitsverhältnis verbleiben. 

Die Gründe, warum man sagt: Ich hab die Schnauze voll, sind vielseitig. Vielleicht ist es der Führungsstil der Chefin, KollegInnen, die sich keinen Zentimeter bewegen, schlechte Arbeitsatmosphäre oder -bedingungen. Vielleicht bewegst du dich auch in einem Umfeld, in dem Werte, die dir sehr wichtig sind, kontinuierlich verletzt werden. Das ist vielleicht nichts, was bei Unzufriedenheit im Job sofort auf der Hand liegt, spielt aber in der Praxis häufig eine nicht ganz unwesentliche Rolle. 

Was es auch ist: Wenn dich das Gefühl: Ich will das nicht mehr!, über einen längeren Zeitraum begleitet, dann, gehe dem nach. AUCH, wenn du im ersten Moment nicht weißt, was du stattdessen tun könntest. Identifiziere im ersten Schritt, was genau dein Unbehagen auslöst und erst im zweiten, was du stattdessen tun wollen würdest. 

Ehrliche Selbstreflexion ist der Schlüssel für deine Veränderung und der erste absolut wichtige Schritt, wenn du dich fragst, ob die Zeit für berufliche Neuorientierung bei dir gekommen ist. 

Eine berufliche Neuorientierung sollte nie ein Selbstzweck sein. Viel wichtiger ist es, dass du dir bewusst machst, welches Ziel du verfolgst. 

Du wünscht dir Unterstützung? Lass uns reden!

Du musst deinen Weg nicht alleine gehen. Als Coachin ist es mein Ziel dich in deiner beruflichen Entwicklung individuell, ganzheitlich und achtsam zu unterstützen. Damit du mit Klarheit für dich und deinen eigenen Weg losgehen kannst, nachhaltig in die Umsetzung kommst und dein Ziel schneller und entspannter erreichst.

Melde dich zu einem kostenfreien und unverbindlichen Coaching Erstgespräch an und wir besprechen dein konkretes Anliegen.

Ich freue mich auf dich! Kristina

Disclaimer

Coaching ist kein Ersatz für eine Diagnose oder Behandlung durch Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen oder Heilpraktiker*innen. Coaching ist keine Therapie und ersetzt diese auch nicht. Weder eine Diagnose noch eine Behandlung, eine Therapie oder ein Heilungsversprechen erfolgt im Rahmen des Coachings.

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